Wer verdient was am Buch? Diese Frage lässt sich pauschal nur ungefähr beantworten und vermittelt auf den ersten Blick ein etwas falsches Bild.
"Wie, so wenig?", fragen sich manche, wenn sie hören, was Autorinnen und Autoren für ihr Werk bekommt.
Der Verlag macht das Buch
Dazu muss man wissen, dass der Autor nicht das "Buch" schreibt, sondern ein Manuskript. Erst der Verlag macht daraus ein Buch und sorgt neben dem Druck auch für ein marktgerechtes Erscheinungsbild von Umschlag und Inhalt. Das Buch gehört also dem Verlag. Die Geschichte darin gehört weiterhin dem Autor. Nicht selten wird diese aber erst durch den Verlag marktfähig gemacht; mit Lektorat und Korrektorat.
Selfpublisher als Allrounder
Anders sieht es beim Selfpublishing aus. Hier verschiebt sich einiges zu Lasten der Autorinnen und Autoren. In bestimmten Phasen kann das Schreiben in den Hintergrund treten, sobald das Werk druckreif ist. Neben Layout und Umschlaggestaltung müssen Self-Publisherinnen und Self-Publisher meist auch Zeit und Geld für Lektorat und Korrektorat sowie Layout und Umschlaggestaltung aufwenden. Fast immer müssen sich Self-Publisher auch um das Marketing kümmern. Die Kostenfaktoren pro Titel sind daher sehr unterschiedlich.
Beim ersten Buch mögen solche Aufgaben noch spannend sein. Aber spätestens beim dritten eigenen Buch möchte manche Autorin und mancher Autor mehr und mehr Aufgaben in andere Hände geben. Man will schließlich schreiben und alles, was ein Buch darüber hinaus erfordert, hält vom Schreiben ab. Das Lieblingsbuch einer Autorin und eines Autors ist meist das nächste Projekt.
Entscheidende Rolle für den Handel
In beiden Fällen spielt der Handel - ob stationär oder online - eine wichtige Rolle. Der Handel unterteilt sich in den Zwischenhandel mit den Barsortimenten und den POS mit Online-Marktplätzen und Buchhandlungen. Beide bringen Bücher zu den Kundinnen und Kunden und auch das ist eine Leistung, die bezahlt werden will.
Keine exakten Zahlen
Im Internet findet man nur wenig belastbare Zahlen, was die Zusammensetzung des Buchpreises angeht. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Kosten pro Buch sehr individuell gestalten. Ich habe daher verschiedene Quellen genutzt, die genannten Werte gemittelt und mit den mir vorliegenden eigenen Zahlen abgeglichen. Der in einigen Fällen ausgewiesene Anteil für Lektorat und Korrektur ist dabei eine besondere Schwachstelle. In der Regel wird diese Leistung durch den Verlag erbracht und müsste demnach dessen Kostenanteil zugeschlagen werden. Als Selfpublisher muss ich diese Kosten selbst tragen. Die werden nicht pro verkauftem Exemplar berechnet, sondern meist pauschal vereinbart. Insofern geben die hier gezeigten Anteile am Buchpreis nur ein ungefähres Bild wieder.