Ich hasse dich

Triggerwarnung

Das folgende Gedicht ist wirklich grausam. Bitte nur anhören oder lesen, wenn du mit
:: detaillierter Schilderung von Gewalt und
:: brutalsten Foltermethoden
:: Blutrausch
:: religiösem Wahn
:: Tierquälerei
:: Satanismus sowie
:: Alkoholmissbrauch und
:: derbster Sprache in
:: schlechter Grammatik
einigermaßen umgehen kannst.

"Wie ich dich hasse!" ist ein hochemotionales Gedicht, das zweifellos unter die Haut geht. Das ist beabsichtigt.

Shakesbiers Verse gewähren einen verstörenden Einblick in die menschliche Seele, versuchen aber auch, die Ursachen für unkontrollierte Gewaltausbrüche zu thematisieren. Es sind Grenzerfahrungen, die friedliebende Menschen zu Monstern werden lassen, sobald sie sich der Tyrannei hilflos ausgeliefert fühlen. Nur wer das beschriebene Szenario selbst einmal erlebt hat, kann das Beschriebene nachvollziehen. Und das werden nicht wenige sein.

Über Form und Stil dieses epischen Werks kann man streiten. Wer in blinde Wut gerät, für den gelten keine Regeln mehr. Nicht einmal Schreibregeln. Das Versmaß fällt maßloser Raserei zum Opfer. Satzzeichen schlagen klaffende Wunden in den Text, machen ihn für die Leserinnen und Leser noch aufwühlender. Konnotation tritt an die Stelle von Präzision. Das peinigt. Die erschreckendste Erkenntnis ist: Es kann jede und jeden treffen. Jederzeit.

Ich hasse dich

C. A. Mayer © 2003

Stechmück, hinterhältiger Gesell’,
Warte nur, bis ich dich stell‘;
Wie kann ein Tier nur so gemein;
so abgrundschlecht und böse sein?
Um jede Gegenwehr zu meiden;
lässt schlafend mich du Drecksvieh leiden.

Du ahnst ja nicht, wie ich dich hasse.
warte nur, bis ich dich fasse.
Leiden sollst du, so wie ich
unter deinem feigen Stich.
Noch weißt du nichts von jener Wut,
die mich erfüllt, wie dich mein Blut;

Dein letzter Stich hat mich geweckt,
und ich hab’ mich selbst erschreckt,
welch‘ unaussprechliche Gedanken,
dich betreffend, in mir ranken.
Das hätt’st du besser nicht getan,
in deinem blutgierigen Wahn;

Freu‘ dich nur, du mieser Wicht;
gleich steh ich auf. Gleich mach ich Licht;
Ahntest du, was ich dir gönne,
mein geraubtes Blut gerönne
dir, in deinem fiesen Leibe
Bete, dass ich liegen bleibe!

Ha! Du niederträchtiges Insekt,
hast nun das Tier in MIR geweckt.
Jeden Stich wirst du bezahlen,
ich bescher dir Höllenqualen;
Grinse du nur, du Teufelsfratze,
weil ich mich eben noch mal kratze.

Man sagt, wer schläft der sündigt nicht;
darum gab Satan dir die Pflicht;
uns nicht nur den Schlaf zu rauben,
sondern auch den guten Glauben
an das Schöne in der Welt,
die deine Brut so schlimm entstellt.

Wie gerne würd‘ ich weiter ruh’n,
doch muss Gottes Dienst ich tun;
um dich, verfluchte Kreatur,
trotz meiner friedlichen Natur;
mit Genugtuung zu töten;
und dabei, wenn überhaupt,
aus wilder Wut nur zu erröten.

Winsel nur um Gnade, Du,
Keine Seele hört dir zu!
Zu oft hat mir die Haut gejuckt.
Mein blanker Hass ist dein Produkt.

Charakterlose Kreatur
zeig dich, denn du steigerst nur;
meine Rage durch verstecken,
kein Raum der Welt hat genug Ecken,
um dich zu retten vor dem Los,
das dir blüht, hätt’ ich dich bloß.

Dein letzter Atemzug, er nah’t!
Auf grausamst‘ vorstellbare Art,
werd‘ ich dir dein Leben nehmen,
ohne mich dafür zu schämen.

 

Dich nur zerquetschen? Weit gefehlt!
Zu oft hat mich dein Gift gequält.
Jedes Bein werd‘ ich dir brechen.
Jedes mehrmals – um zu rächen,
mich, für die erlitt’ne Pein,
und das soll längst nicht alles sein.

Nach einer deftigen Tracht Prügel,
packe ich mir deine Flügel,
die verdreh’ ich im Gelenke,
ich verbiege und verrenke,
deine Flugmechanik voller Lust,
bis du vor Schmerzen köbeln musst.

Vielleicht gönn’ ich im Anschluss dir
eine Pause … trink’ ein Bier,
um in Ruhe nachzudenken,
was ich noch könnt’ dir verrenken.
Hast du derweil dich leicht erholt,
wird der Hintern dir versohlt.

Ein Klecks Sekundenkleber dann,
bindet dich am Nachttisch an;
denn mit Lupe und Pinzette,
will ich den Stachel – jede Wette
dir langsam aus der Nase ziehen.
Ha! Du kannst ja nicht mehr fliehen!
Zur Krönung schieb ich juckefroh
den Stachel dir in deinen Po.

Ich mach dich zum Gespött der Fliegen
dicke Augen sollt du kriegen,
Oh, wie wirst du in der Falle,
mein teures Blut und deine Galle
lang über meinen Nachttisch spucken,
tut erst der Arsch dir richtig jucken.

Merk Dir das gefälligst, du Scheißdrecksmistmücke, du!