Volltod

Flieg, Angel. Flieg

Eine junge Frau aus prekären Verhältnissen träumt vom Fliegen. Ihr Versuch, mit Drogen abzuheben, geht gründlich schief. Nach einer Überdosis steht sie im Licht ihrem Führungsengel gegenüber. Bleiben kann sie nicht. Ein Zurück gibt es auch nicht. Als Angel könnte sie jedoch zu einem höheren Wesen aufsteigen und sogar Flügel bekommen. Zuvor muss sie allerdings eine Seele retten. Das ist gar nicht so einfach.

Nach einigen Fehlschlägen versucht Angel ihr Glück im Rotlichtmilieu. Dort lernt sie die siebenjährige Lia kennen, deren Mutter als „Sister Luzi“ im Nachtclub „Devils Paradise“ tanzt. Hier ist sie genau richtig, glaubt Angel. Bei ihrem Versuch, Luzis Seele zu retten, gerät sie mit Zuhältern, des Teufels Advokat und dem Jugendamt aneinander.

© 2023 by C. A. Mayer | Entwicklungsroman | Urban Fantasy | Schwarzer Humor | 340 Seiten | Taschenbuch
Herstellung und Verlag: BoD Norderstedt · ISBN: 978-3-7557-6861-6 · Auch als E-Book und Hörbuch

Hörprobe

gesprochen von Piet Henry Records

Inzwischen ist das Hörbuch fertig und in Kürze auf den üblichen Plattformen verfügbar. Piet Henry hat Spitzenarbeit geleistet und zum Ende hin auch mal eine Nachtschicht einlegen müssen, um Angel noch vor seinem Urlaub "on Air" zu bringen. Das war in mancherlei Hinsicht eine besondere Herausforderung für den erfahrenen Hörbuchsprecher, wie unser kleines Outtake beweist.

Dafür Danke, Mr. Speaker.

:: Piet Henry Records ::

Outtake

Intro

Bevor es los geht ...

KAP. O1

Engelshauch

VOLLTOD © 2023
C. A. Mayer
Roman | Urban Fantasy

Taschenbuch
340 Seiten
ISBN: 978-3-7557-6861-6
14,99 EUR

E-Book
ISBN: 978-3-7578-7126-0
Regulärer Preis: 9,99 EUR

Leseprobe

Bevor es los geht ...

Die ganze Scheiße fing an, als ich diese Superdroge in die Finger bekam. Alle redeten nur noch von Mystral. Hammerstoff. Aber arschteuer. Ich kannte nicht mal wen, der wen kannte, der das Zeug schon mal eingeworfen hatte. Und dann taucht dieser Lulli auf. Den kannte ich vom Sehen. So, wie ich den beschreiben könnte, darf man solche Typen heute nicht mehr beschreiben, glaub ich. Sah jedenfalls nicht wie ’n Schwede aus. Ist aber auch egal.

Wo ich her komme, guckt man Leuten zuerst in die Augen. Da siehst du sofort, ob jemand drauf ist oder nicht. Der Typ stand unter einer Überdosis Panik. Kein Zweifel. Der war voll durch den Wind und gab mir dieses winzige Tütchen. Die Kügelchen dadrin waren auch winzig. Sahen aus wie Zuckerstreusel für ’n Kuchen, nur halt nicht bunt. Das sei Mystral im Wert von fünfzigtausend, sagte er noch und schon war er wieder weg, als säße ihm der Deibel im Nacken. Ich stand da. Einen Trip im Wert von fünfzigtausend Ocken in den Fingern.

Wenn du gerne Auto fährst, willst du auch mal in einem Ferrari sitzen. Was hättest du getan, wenn du auf einmal den Ferrari unter den Drogen in die Pfoten kriegst, hä? So ne Chance kommt nie wieder. Schon gar nicht für eine wie mich. Tüte auf und das ganze Zeug in einem Rutsch runter. Wenn schon, denn schon. Woher sollte ich denn wissen, dass ein einziger Krümel gereicht hätte?

Alter Schwede. Ich dachte, mir fliegt die Schädeldecke weg. Ist sie ja auch. Zum Glück nicht ohne mich. Ich bin über die ganze Stadt gedüst. Schneller als ’n getunter Ferrari mit Vollgas. Speed war Zeitlupe dagegen. Ich erkannte jedes Detail, obwohl ich ’n bisschen kurzsichtig bin. Zumindest war ich’s, bevor ich diesen Mist reingezogen habe. Danach konnte ich gucken wie ’n Fernglas. Da war’n Blaulichter und einer lag auf der Straße. Bevor ein Sani den Leichensack zumachte, erkannte ich die arme Sau, von der ich das Tütchen hatte. Ich freu mich noch, dass der Trip aufs Haus geht, da ist mit einem Schlag alles weiß. Kein Schnee, sondern Licht. Und was für ’n Licht. Einen Moment lang dachte ich, das gehört noch zum Programm. Aber Pustekuchen.

Ich so: »Ey Scheiße, wo bin ich’n hier gelandet?«

Wie Neukölln sah das jedenfalls nicht aus. Nicht mal mehr wie Berlin. Das war ne ganz andere Postleitzahl. Mindestens zwölfstellig, schätzte ich mal.

Jedenfalls kommt dann dieses Kerlchen angewackelt. Der sah schon eher aus wie ’n Schwede. Blonde Mähne. Pferdeschwanz. Wie frisch aus nem Ei gepellt. Ne richtige Sissi. Aber mit den schwarzen Lederklamotten passte der in die Kulisse, wie ’n Schwein ins Wohnzimmer, wenn du mich fragst.

Wie der mich schon anguckte. Ich kam mir vor wie eine, die im Bikini zwischen lauter Ordensschwestern steht. Da waren aber keine Ordensschwestern. Da war nix. Nur dieses Wahnsinnslicht und dieses Bürschchen in seinem wehenden schwarzen Lackmäntelchen. Lass den mal zwanzig gewesen sein. Älter war der nicht.

»Sieht so aus, als hätten wir ein Problem«, sagte der Schnösel zu mir.

Mein erster Gedanke waren natürlich die fünfzigtausend Ocken. Die wären wirklich ein Problem gewesen. Aber darum ging es dem gar nicht. Die Sache war ne ganze Ecke komplizierter, wie sich herausstellte. Ich hatte mich mit diesem Mistzeug nämlich ins Nirwana geschossen. So nenne ich das jetzt mal, weil mir nix Besseres einfällt. Und genauso wenig ich damit gerechnet hatte, im Nirwana zu landen, hatte man im Nirwana mit mir gerechnet. Deswegen hat der Schnösel mich wohl auch genauso doof angeguckt, wie ich ihn.

Irgendwie war mir schon klar, dass ich hops bin. Schon, weil ich plötzlich wieder glasklar denken konnte. Nach so einen Ritt kannst du froh sein, wenn du überhaupt noch was denken kannst; irgendwann.

Geholfen hat mir mein wacher Geist wenig. Ich hab kaum ein Wort verstanden, von dem, was der Schnösel da so redete. Irgendwie sollte ich wieder zurück. Ging aber nicht. Bleiben konnte ich auch nicht. Warum? Weiß der Geier. Den juckte nicht mal mein Perso, den ich extra rausgekramt hatte. Und was kam an Ende bei all dem raus? Bewährung. Wieder Mal. Herzlichen Dank auch.

Und so, mein Ende vor Augen, fing alles erst an.

Kapitel 1

Engels Hauch

Katja Bauer trat an das Geländer der Arbeitsplattform. Sie schaute auf den Rhein. Die Lichter der Stadt tanzten auf den sanften Wellen. Es ging tief hinunter. Sehr tief. Tief genug für Katjas Fall.

Wenn, dann heute Nacht. Die Brücke war für den Verkehr gesperrt. Bauarbeiten. Katja hatte ein Stück laufen müssen bis zu der Stelle, an der eine schmale Leiter hinabführte zu der großen Montagebühne. Auf der stand sie nun. Geschützt vor unerwünschten Blicken. Sie rang mit sich. Den nächsten Schritt zu tun, kostete Überwindung. Mehr, als sie erwartet hatte. Ein Zurück gab es nicht.

Wie still es hier oben war. So still, dass Katja das leise Klicken eines Feuerzeugs vernahm, das mit einer sanften Brise herüberwehte. Sie drehte den Kopf und sah die Frau, die ein paar Schritte entfernt rauchend an einer Strebe lehnte. Sie zeigte keinerlei Interesse an Katja. Stand einfach nur da und rauchte. Mitten in der Nacht, auf der Arbeitsbühne unter einer Brücke hoch über dem Rhein. Was hatte die hier zu suchen? Wieso hatte Katja sie nicht kommen hören? Stand einfach da, rauchte und schaute zur Stadt hinüber. Ausgerechnet heute.

Die Anwesenheit der Fremden brachte Katja völlig aus dem Konzept.

»Muss das sein?«, fragte sie ungehalten.

»Was?«

»Rauchen. Hier.«

Die andere schüttelte den Kopf und hauchte seelenruhig eine Wolke in den sternenklaren Himmel.

»Wären Sie bitte so freundlich, wieder zu verschwinden.«

»Ihre Brücke?«

»Nein. Ich wäre nur gerne ungestört. Jetzt.«

»Ich auch.«

»Aber ich war zuerst da.«

»Sicher?«

Katja stutzte. Hatte die Frau etwa schon dort gestanden, als sie die Leiter herabgestiegen war? Unwahrscheinlich. Katja hätte sie bemerkt.

»Todsicher.« Katja nickte nachdrücklich. »Wo kommen Sie überhaupt her?«

Die Raucherin deutete nach oben.

Katja schaute zur Brücke hinauf, dann wieder auf den Rhein hinunter. Eine Zigarette lang standen beide schweigend auf der Plattform. Sie hier am Geländer. Die andere dort an ihrer Strebe. Die Kippe schwirrte in die Nacht. Katjas Augen verfolgten den glimmenden Punkt, bis er in der Dunkelheit verlosch. Ging die Frau jetzt?

Die blieb. Sie steckte sich die nächste Zigarette an.

Katja reichte es langsam: »Was soll das?«

»Was?«

»Na, das hier. Merken Sie nicht, dass Sie stören?«

»Nein.«

»Sie stören aber.«

»Wobei?«

»Das geht Sie gar nichts an.«

»Okay.«

Katjas Augen wurden schmal.

»Sind Sie vom Wachdienst oder so was?«

»Eher so was.«

»Dann gehören Sie zur Baustelle?«

»Nee. Sie?«

»Sehe ich etwa so aus?«

»Ich vielleicht?«

»Wenn Sie nicht zur Baustelle gehören, dann haben Sie hier nichts verloren.«

»Sie auch nicht.«

»Mag sein. Aber das ist meine Sache. Verschwinden Sie endlich.«

»Verschwinden Sie doch.«

»Das will ich ja.«

»Warum sind Sie noch da?«

»Weil ich in Ruhe verschwinden will. Kapiert?«

»Nö.«

Katja besah sich die Raucherin. Die war in ihrem Alter. Wollte die am Ende ...?

»Wollen Sie etwa auch …?« Katja wies nach unten zum Wasser. »Sie wissen schon.«

»Was?«

»Was?«, äffte Katja nach. »Na, ... verschwinden, halt?«

Die Raucherin schüttelte stumm den Kopf.

Als keine Antwort kam, hakte Katja nach.

»Und wie lange, haben Sie vor, da in der Gegend herumzustehen?«

»Bis Sie weg sind.«

»Ich?«

»Sie wollen doch verschwinden.«

Katja lachte patzig und verschränkte demonstrativ ihre Arme vor der Brust: »Da können Sie lange warten. Ich hab Zeit.«

»Und ich erst.«

Katja knickte ein. Ihre Stimme klang plötzlich sehr dünn. »Sie ahnen vermutlich, was ich vorhabe?«

»Nicht mein Problem.«

»Eben. Also lassen Sie mich bitte in Ruhe. Ich möchte allein sein.«

»Sind Sie doch.«

»Ganz allein.«

»Sind Sie doch.«

»Ich meine: Ohne Sie.«

»Ich bin gar nicht da.«

»Ach, nee? Dann träume ich Sie wohl.«

Die Raucherin zuckte mit den Schultern und versuchte, einen Rauchkringel in den Nachthimmel zu zaubern. Es misslang.

Katja atmete tief durch: »Kapieren Sie denn nicht?«

»Was?«

»Ich werde Schluss machen.«

»Nur zu.«

Katja krallte ihre Finger um das Geländer. Sie starrte auf das Wasser. So glitzernd und gleichmäßig, wie es unter ihr dahin zog, kam sie ins Wanken. Sie schaute unsicher zu der Raucherin hinüber. Die hatte nur Augen für das dunstig wabernde Oval, das sich vor ihrer Nase in der Nachtluft verflüchtigte.

Katja sah die andere forschend an: »Sind Sie deswegen hier?«

»Wegen der Kringel?«

»Sie wissen, was ich meine. Sie wollen auch Schluss machen. Stimmt’s?«

»Wieso sollte ich?«

»Was weiß ich? Warum sollten Sie sich wohl sonst hier herumtreiben, verdammt noch mal. Mitten in der Nacht.«

Die Raucherin schnippte den Rest ihrer Zigarette fort und reckte sich.

»Nur so.«

»Nur so?«

»Nur so.«

Katja öffnete den Mund. Ihr fiel nichts ein. Also schwieg sie. Für eine Weile. Mit gesenktem Haupt. Konnte oder wollte die andere sie nicht verstehen?

»Ich hab voll die Krise«, murmelte sie mit Blick auf den Rhein.

»Und?«

»Geht nicht mehr.«

»Tja, ...«

»Verstehen Sie nicht? Ich habe die Schnauze gestrichen voll. Ich könnte nur noch kotzen.«

»Kotzen ist okay.«

Katja lachte spöttisch auf. »Ich bin ganz bestimmt nicht zum Kotzen hier.«

»Schon klar.« Die Unbekannte löste sich von ihrem Platz und trat an das Geländer. Sie schaute hinunter: »Ganz schön hoch. Oder tief.«

Katja riskierte noch einen Blick nach unten. Dann wich sie einen halben Schritt zurück und schaute die Fremde an.

»Wollen Sie zuerst?«, fragte sie unsicher.

Die andere schüttelte den Kopf.

Katja signalisierte Kooperationsbereitschaft. Sie streckte ihre Hand aus: »Zusammen?«

Die andere tippte sich an die Schläfe.

»Dann verraten Sie mir doch bitte, was Sie hier zu suchen haben«, blaffte Katja.

Das behielt die Fremde für sich. Sie beugte sich vor und kreuzte die Arme auf das Geländer. Versonnen besah sie sich die Lichter der Stadt, blickte entrückt zu den Sternen empor, dann schniebte sie vernehmlich und spuckte herzhaft in den Rhein hinunter.

Katja verzog angewidert das Gesicht.

»Gehts noch?«

»Was ’n?«

»Das ist voll eklig«, maulte Katja. »Hab echt keinen Bock in Ihrer Rotze zu landen.«

»Dann lassen Sie’s.«

»Dafür ist es zu spät.«

»Dann hopp.«

»Das entscheide immer noch ich.«

»Hatten Sie nicht schon?«

»Was?«

»Entschieden?«

»Ja, hatte ich. Aber dann kreuzen Sie auf und qualmen hier rum. Ich könnte längst weg sein.«

»Was hält Sie auf?«

»Sie.«

»Sorry.«

»Ach, leck mich doch.« Katja reichte es. Sie ließ die Fremde einfach stehen und stapfte energisch zum Aufstieg. Eine Hand schon an der Leiter, wandte sie sich noch einmal um. »Ne Ahnung, wie lange die Brücke noch gesperrt bleibt?«

»Ne Woche; vielleicht zwei.«

»Na, dann. Tschüss.«

»Tschüss. Bis zum nächsten Mal.«

»Arschloch«, murmelte Katja.

Frustriert stieg sie Sprosse für Sprosse nach oben. Sie erschrak heftig, als ihr Fuß abglitt. Eisern klammerte sie sich an den Holm. Das war knapp.

 

***

 

»Angel, Angel, Angel.«

»Was?«

Angel wandte sich um. Sie lehnte sich rücklings gegen das Geländer der Arbeitsbühne und stützte ihre Ellbogen darauf. Herausfordernd blickte sie zu dem jungen Mann im schwarzen Ledermantel empor, der ein paar Schritte weiter auf die Plattform niedersank und seine gewaltigen Flügel zusammenfaltete.

»Du hattest Glück, dass sie nicht gesprungen ist, Angel.«

»Die hatte Glück, dass ich sie nicht runtergeschmissen habe, die doofe Nuss.«

»So wirst du nie ein höheres Wesen.«

»Das wollen wir doch mal sehen.« Angel tippte energisch mit dem Zeigefinger auf das Geländer: »Ob es dir gefällt oder nicht. Die wirst du mir anrechnen müssen.«

»Zu einem kleinen Teil.«

»Zum Teil? Hab ich irgendwas verpasst?« Angel schnappte nach Luft. »Die Tussi ist in einem Stück nach oben geklettert, also geht die auch in einem Stück auf mein Konto. Da brauchst du gar nicht so theatralisch zu seufzen, du höheres Wesen, du. Ich lass mich doch von dir nicht verscheißern, nur weil du Flügel hast und ich nicht.«

»Du hast noch einen langen Weg vor dir, Angel.«

»Und nenn mich nicht dauernd Angel. Ich habe auch einen Namen.«

»Den hattest du einmal, Angel. In deinem Leben.«

»… das mir ja leider abhandengekommen ist, irgendwie.«

Angel schnaubte verächtlich.

»Du hast im Gegenzug eine faire Chance bekommen. Die solltest du nutzen.«

»Glaubst du wirklich, ich bin scharf auf ein paar Flügel, hä? Ich sag dir was, Bürschchen: Meine Fittiche könnt ihr euch sonst wohin stecken. Ich habe vielleicht Mist gebaut, aber das heißt noch lange nicht, dass ich hier für euch den Flattermann mache. Lass die armen Teufel doch springen, wenn sie die Faxen dicke haben. Denk lieber darüber nach, warum denen ihr ach, so wertvolles Leben voll am Arsch vorbeigeht. Mit tut es eher leid, dass diese arme Sau jetzt wieder zurückmuss, in die Scheiße, die ihr bis zum Hals steht.«

»Das wäre schon mal ein kleiner Fortschritt, Angel. Am Ende bist du doch kein hoffnungsloser Fall.«

»Verrate mir lieber mal, wie viele Seelen ich retten muss, um ein höheres Geflügel zu werden.«

»Die Zahl spielt keine Rolle, Angel.«

»Ach, nee? Dann kannst du mir die Lady auch voll anrechnen, du Erbsenzähler. Wenn ich die Seelen scheibchenweise retten muss, dauert das ja ne halbe Ewigkeit.«

»Du hast alle Zeit der Welt.«

»Jo, damit wüsste ich was Besseres anzufangen.«

»Zum Beispiel?«

»Das wirst du schon sehen, wenn ich erst meine Fittiche habe. Dann zeige ich dir mal, was man damit alles anstellen kann.«

Angel stieß ihre flache Hand durch die Luft und ahmte dabei das Geräusch eines Düsenjägers nach.

Da musste sogar Tamidor lachen.

»Ich denke, du solltest dich jetzt besser wieder um deine Aufgabe kümmern, Angel. Es gibt eine Seele zu retten.«

»Hab ich doch.«

»Du hast nur ein Leben gerettet, Angel. Für eine Seele braucht es etwas mehr.«

»Und wie soll ich das machen?«

»Das herauszufinden, ist Teil der Aufgabe, die du zu erfüllen hast.«

»Junge, Junge, Junge.« Angel schüttelte resigniert den Kopf. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir dein Gesülze auf die Ketten geht, Tamidor. Fehlt nicht viel und ich springe selbst.« Angel blickte in die Tiefe und seufzte schwer. »Bringt nur leider nichts.«

 

:: ENDE DER LESEPROBE ::

Du findest Volltod und weitere Leseproben bei

Piet Henry stellt VOLLTOD vor

Er lässt "VOLLTOD Flieg, Angel. Flieg" zu einem Hörerlebnis werden und gibt den Figuren des Romans eine Stimme. Mit Professionalität und feinem Gespür trifft Piet Henry immer den richtigen Ton. Seine Stimme lässt Protagonisten wie Antagonisten lebendig werden. Mehr als sieben Stunden lang. Langweilig wird es nie. Ganz im Gegenteil. Dafür sorgen Angel, der Typ ohne Kopf oder der starke Raucher. Wem ihr in "VOLLTOD" begegnen werdet, verrät Piet Henry in seinem Video. Viel Vergnügen.